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AutorenbildThomas Edtmeier

2025: Irgendwie kann es nur besser werden

Ein Jahresrückblick samt Hoffnungsschimmer


Für meinen Geschmack wieder einmal ziemlich viel „Nazi“ 2024 – oder? Eigentlich unfassbar, dass eine derartig klare ideologische Bezeichnung mittlerweile zur selbstverständlichen, unwidersprochenen und verharmlosenden Punzierung all jener geworden ist, die bei Links, Klimaschutz, Gendergaga, Wokeismus und Trump-Putin-Bashing nicht gleich unumwunden abfeiern.


Ich bin dann mal weg!

Unsere Gesellschaft ist mittlerweile nicht nur gespalten, sie hat sich diskurstechnisch regelrecht entleibt. Werte sind zu Feindbildern geworden. Traditionen zu „Das kann weg“-Ideologien. Konstruktiv-kontroverse Diskussionen zu „Was ist das überhaupt“-Versatzstücken der Geschichte.

 

Meist sind es ja die mittlerweile omnipräsenten Hobbypolitologen, die sehr viel Meinung bei gleichzeitig ziemlich wenig Ahnung haben und diese auch mit stählernem Selbstbewusstsein verbreiten. Die Putin-Experten. Die Trump-Analysten. Die Musk-Zerstörer. Die Weidel-Antifaschisten. Und zahllose andere hochgeistige Exemplare unserer Spezies.

 

Besonders dramatisch entwickelt sich dies in einer digitalen Parallelgesellschaft – den Sozialen Medien. Großteils unter dem Deckmantel einer feigen Anonymität drischt man fast schon hysterisch auf alles hin, was einem je nach Wasserstand der Laudach (wie ich bei uns zu sagen pflege) gerade nicht in dem Kram passt.

 

Auf den Stammtischen bzw. im Wirtshaus hingegen ist man vom oben genannten gesunden Diskurs gleich dazu übergegangen, politische und gesellschaftlich brisante Themen gleich mal auszuklammern: „Lass uns nicht darüber reden“, lautet mittlerweile die Devise. Gemeinsam saufen, ja. Miteinander differenziert diskutieren, nein. Die gesellschaftliche Abwärtsspirale dreht sich schneller und schneller. Wo das hinführt, kann sich jeder ausmalen.

 

Und da wäre dann noch das Prinzip „Quod licet Iovi, non licet bovi*“, welches bei mir mittlerweile eine regelmäßige Übelkeit auslöst. Elon Musk mischt sich in den deutschen Bundestagswahlkampf ein. Kann man mögen oder nicht. Medial breitgetreten wird es allemal. Dass namhafte deutsche CDU-Abgeordnete im US-Präsidentschaftswahlkampf für Kamala Harris gelaufen sind, wird dabei geflissentlich verschwiegen. Der kriegführende Putin ist sowieso der Gottseibeiuns der aktuellen weltpolitisch korrekten Wahrheit. Dass der Mann die NATO und den Westen rund ein Jahrzehnt vor deren gen Osten gerichteten Expansionswahn gewarnt und auf bindende Zusagen, dies nicht zu tun, verwiesen hat, bleibt in diesem Zusammenhang unberücksichtigt. Das Ende der Diktatur in Syrien wird frenetisch gefeiert. Dass hier der Assad-Satan mit einem IS-Belzebuben ausgetrieben wurde, bleibt Makulatur. Liste beliebig erweiterbar.

 

Und da wäre noch die Bananenrepublik Österreich, in der seit über drei Monaten versucht wird, eine Ampelkoalition der Verlierer zusammenzuschustern. Und das nur mit einem Ziel: „Verhindern wir Kickl!“ Nun kann man auch hier sagen, dass man Kickl für gut befindet – oder auch nicht. Aber eine Regierung, die auf „Verhinderung“ und gegen klare Mehrheiten aufgebaut ist, kann nur ein Rohrkrepierer werden, der unserem Land nachhaltig schaden wird.

 

Die Welt ist mittlerweile vollends aus den Fugen geraten und steht am Rande eines Abgrundes – potentieller Weltkrieg inklusive. Der soziale Alltag ist zu einem Schwarz-Weiß-Film ohne erlaubte Meinungsnuancen verkommen. Der qualifizierte Diskurs als Entwicklungspotential für unsere Gesellschaft ist kaum mehr existent.

 

So komme ich abschließend zum Hoffnungsschimmer: Viel Potential nach unten sehe ich nicht. Und wenn die Talsohle erreicht ist, kann es ja nur mehr aufwärts gehen und besser werden.

 

Ansonsten hoffe ich auf den prognostizierten „Great Contact“. Denn sollte es tatsächlich intelligentes Leben abseits unseres Planeten geben, dann werdet Ihr von mir lesen: „Ich bin dann mal weg!“

 

Edtmeier Ende!

 

 

 

* „Was Jupiter erlaubt ist, ist dem Rind nicht erlaubt“

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